Wenn Du Dich erstmalig mit dem Thema befasst, eine eigene Website zu benötigen und Dich im Internet umschaust, wirst Du förmlich erschlagen von den tausenden Angeboten. Natürlich liegt es angesichts der vielen gratis verfügbaren Werkzeuge nahe, es mit einem Website-Baukasten selbst zu versuchen. Warum solltest Du also jemanden damit beauftragen, wenn Du das mit diesen Baukästen alleine kannst? Wann brauchst Du was „Richtiges“, also ein CMS? Und was ist überhaupt der Unterschied? Wir bringen Dir hier etwas Licht ins Dunkel.
Was ist der Unterschied zwischen CMS und Baukasten?
Um den Unterschied zu verstehen, muss man natürlich erst einmal wissen, was die beiden Begriffe bedeuten. Ohne zu viel ins Detail zu gehen, aber mit trotzdem genug Hintergrund stellen wir Dir kurz beide Varianten vor.
Was ist ein CMS?
Die Abkürzung CMS steht für Content Management System (wörtlich: Verwaltungssystem für Inhalte). Mit Content (Inhalt) ist gemeint, was man auf der Website vermitteln will. Das sind in der Regel Texte, Bilder und Videos. Schon in frühen Internetzeiten merkte man als Betreiber von größeren Seiten schnell, dass man niemandem zumuten kann, HTML zu können, wenn er „nur“ einen Nachrichtentext oder eine Artikelbeschreibung verfassen will. Beispiele sind Websites von Zeitungen, die täglich viele Berichte veröffentlichen, oder von Großunternehmen, die viele Produkte herstellen, zu denen man Beschreibungen erstellen und aktuell halten muss. Das Schreiben der Texte übernehmen meist Menschen, die keine Spezialisten in Webdesign sind, und die sich mit solchen Dingen wie Textgrößen, Schriftarten, Ausrichtungen, Farben etc. auch gar nicht aufhalten wollen und können.
Hier kommt ein CMS ins Spiel, das den Inhalt von seinem Aussehen trennt und dem Autor die Art der Darstellung abnimmt, so dass dieser sich nur um das Schreiben kümmern muss. Wie das CMS den Inhalt darstellt, bestimmen die Verantwortlichen für das Design und richten dies an anderer Stelle so ein. Als dritte Rolle kommt ein Redakteur ins Spiel, der einerseits einen Text eines Autors prüft und freigibt, und andererseits plant, wann ein Artikel veröffentlicht wird. Das ist mit einem CMS ebenfalls automatisierbar. Selbstverständlich kann alle drei Rollen auch ein und dieselbe Person innehaben.
Viele CMS bieten „hinter den Kulissen“ zudem Möglichkeiten der Auswertung, wie gut die Seite funktioniert. Also wie lange Besucher auf der Seite gewesen sind, oder was sie am häufigsten angeklickt haben.
Vorteile und Nachteile eines CMS
Die Vorteile eines CMS liegen klar in seiner Flexibilität. Die meisten Systeme sind durch sogenannte Plugins oder Addons (kleine Zusatzmodule zum Nachinstallieren) in ihrer Funktion, in ihrem Aussehen und ihrem Verhalten an die eigenen Bedürfnisse anpassbar. Durch Anlegen von Benutzern und Zuteilen von Rollen kann man genau bestimmen, wer was an der Website tun darf. Ob nur neue Texte erstellen, Inhalte planen, bearbeiten und löschen, oder sogar die ganze Website zu verwalten, all das kann man festlegen. Das Design der Website kann über Vorlagen zentral bestimmt werden. Diese Vorlagen beschreiben, wie eine Seite auf welchem Gerät aussieht. Der Textautor kann sich darauf verlassen, dass seine Nachricht überall gut lesbar ist.
Der Nachteil dabei ist natürlich, dass ein solch mächtiges System nicht mehr einfach zu bedienen ist. Die Vielzahl der Möglichkeiten erfordert ein tiefergehendes Fachwissen, das ein Laie eben meist nicht hat. Auch ist die erstmalige Einrichtung oft aufwendiger, und es vergeht mehr Zeit, bis man erste Ergebnisse sieht. Ist alles fertig und korrekt eingerichtet, hält sich der weitere Aufwand danach aber deutlich in Grenzen.
Was ist ein Website-Baukasten?
Die Entwicklung des Internets schritt in den ersten Jahren schnell voran, und damit stiegen stetig die Anforderungen an die Inhalte und an deren Verfasser. Sehr viele Möglichkeiten bedeuten aber auch, sehr viel wissen zu müssen. Und für den Laien war es bald unmöglich, da noch durchzublicken. Darum kamen viele Anbieter von Internetzugängen auf die Idee, das Erstellen einer Website auch ohne technisches Hintergrundwissen für Jedermann zu ermöglichen. Ein Baukasten versetzt auch den unbedarften Anfänger in die Lage, aus vorgefertigten Teilen wie aus Bausteinen eine gut aussehende Website selbst zu erstellen. Die Bedienung ist so einfach, dass man sich nicht lange einarbeiten muss (intuitiv), und man kommt schnell zu sichtbaren Ergebnissen.
Vorteile und Nachteile eines Website-Baukastens
Der wichtigste Vorteil bei einem Website-Baukasten ist wie gesagt die Einfachheit der Bedienung. Dem Anfänger ist schnell klar, wie er wo einen Text einstellt und wo er ein Bild platzieren kann. Auf diese Weise kannst Du in wenigen Stunden bereits eine fertige Website „zusammenbasteln“. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anbieter meist Zusatzleistungen inklusive mit anbieten. Der Betrieb der Seite, der Domain-Name, Werkzeuge zum Versenden von Newsletter-E-Mails oder ähnliches. Auch übernimmt ein Website-Baukasten die Aufgabe, die Website auf allen möglichen Geräten gleich gut aussehen zu lassen. Früher mussten Webdesigner alleine das Problem lösen, dass die Seiten sowohl auf einem großen Bildschirm am PC, als auch an einem kleinen auf dem Laptop oder auf einem Tablet oder gar Smartphone korrekt angezeigt werden, zudem noch bedienbar sind und dabei ansprechend aussehen. Das macht heute der Baukasten automatisch.
Ohne fachkundige Anleitung kann man -trotz Gestaltungsvorgaben in den Designvorlagen- aber leicht vom Weg abkommen, und die Seite sieht dann für den Besucher schnell auch „gebastelt“ aus. Oft bieten die Baukästen auch keine Möglichkeit, immer wiederkehrende Inhalte (z. B. ein bestimmtes Foto) zentral zu verwalten und an mehreren Stellen gleichzeitig einzusetzen. Stattdessen muss man dasselbe Element dann mehrfach an unterschiedlichen Stellen einbauen. Will man später eine Änderung daran machen, muss man diese überall vornehmen, wo man das Element verwendet hat, statt nur an einer zentralen Stelle. So wird eine künftige Wartung der Inhalte schnell unübersichtlich, und es schleichen sich Fehler ein. Dann funktioniert ein Link plötzlich nicht mehr, oder ein Foto ist falsch beschriftet, oder ein falsches Video ist irgendwo noch zu sehen.
Was ist jetzt das Richtige für mich?
Der Schlüssel zur Antwort liegt in der Größe der Website und der Anforderung, wie häufig Du neue Inhalte einstellen möchtest. Bei kleinen Websites mit nicht mehr als 10-15 Seiten, die sich nur selten oder gar nicht ändern, ist ein Website-Baukasten ausreichend. Du brauchst nicht viele Kenntnisse, kommst schnell zum Ziel und hast (wenn Du Dich nicht ganz ungeschickt anstellst) ein vorzeigbares Ergebnis.
Hast Du aber größeres vor, willst regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen, planst zu wachsen und/oder hast mehrere Personen, die an den Inhalten mitarbeiten, dann solltest Du Ausschau nach einem geeigneten Content-Management-System halten. Viele Baukastensysteme sind nämlich nur auf einzelne Bediener ausgelegt und kommen schnell an ihre Grenzen, wenn Du mal über die Standardvorgaben hinaus etwas ändern möchtest. Auch wenn für den Augenblick eine kleine Seite mit einem Baukastensystem für Dich völlig ausreichend ist, solltest Du bei der Entscheidung überlegen, ob Du irgendwann einmal „umziehen“ möchtest, wenn Du Dich vergrößerst. In diesem Fall ist eine Übertragung der Inhalte aus Baukasten- auf Content-Management-Systeme oft nur mit großem Aufwand zu erreichen. Entweder persönlich durch Kopieren und Einfügen der Texte Seite für Seite, oder durch Einsatz kostenpflichtiger Umzugsprogramme (Migrations-Tools).
Welches CMS oder welcher Website-Baukasten kommt nun in Frage?
Diese Frage behandelt dieser Vergleichstest für Homepage-Baukästen bei netzwelt.de. Es ist außer der Bedienbarkeit und des Funktionsumfangs auch eine Frage des Preises, welches Produkt für Deine Anforderungen das beste Paket bietet. Wenn Dir das alles aber zu viel ist, sind wir Dir natürlich gerne behilflich.
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