Wer auf ein bestimmtes Produkt, eine Sonderaktion, eine Veranstaltung oder generell auf sein Geschäft aufmerksam machen möchte, verwendet dafür meist eine spezielle Landing Page. Was das ist, beschreiben wir genauer in unserem Beitrag vom Juni „Was ist eigentlich eine Landing Page?„. In diesem Beitrag hier geben wir Dir 10 Tipps für eine erfolgreiche Landing Page, mit der Deine Seitenbesucher zu Kunden werden.
(Zuletzt aktualisiert am 12. September 2024)
Man kann solch eine Werbeseite natürlich auch „einfach drauflos“ bauen und ihre Wirkung damit dem Zufall überlassen. Aber wenn sich die Arbeit lohnen und Deine Landing Page tatsächlich Neukunden und mehr Umsatz bringen soll, musst Du bei ihrer Gestaltung gewisse Praktiken beachten. Welche das sind, verraten wir Dir hier. Legen wir los!
1. Vermeide Ablenkungen
Eines der Hauptziele einer Landing Page ist außer der Verwandlung des Seitenbesuchers in einen Kunden oder Käufer, diesen Seitenbesucher zunächst möglichst lange auf der Seite zu halten. Er soll sich mit dem befassen, was Du auf dieser Seite anzubieten hast und sich nicht ablenken und verleiten lassen, woanders hin zu klicken. Dann ist er weg und vergisst womöglich, warum er Deine Landing Page überhaupt besucht hatte.
Die Aufmerksamkeitsspanne von Surfern ist heutzutage nur noch minimal! Man spricht mittlerweile von nur noch 8 Sekunden, die Dir ein Seitenbesucher gibt, um zu entscheiden, ob er bleibt oder weiterzieht. Bei all den verlockenden Angeboten und Dingen, die sonst noch gelesen werden wollen…
Aus diesem Grund vermeide alle Links, die von Deiner Landing Page weg führen. Dazu gehören sowohl Menüs, Kopf- und Fußzeilen, wie Du sie von Deiner Website gewohnt bist, als auch die beliebten Social-Media-Buttons, mit denen man Dein Profil in den Sozialen Medien besuchen oder Deine Seite teilen kann. Auch wenn das verlockend erscheint. Natürlich solltest Du erst recht keine Links auf Seiten Dritter einfügen, die den Besucher wegführen. Das ist kontraproduktiv, wirkt also unserem eigentlichen Ziel entgegen. Die Konzentration auf das Wesentliche ist das A und O.
2. Verwende aussagekräftige Überschriften
Überschriften fangen das Auge zuerst ein. Darum sollen sie auch buchstäblich auf den ersten Blick klar machen, worum es geht, und was der Besucher von Deiner Landing Page hat. So können sie überaus effektiv dafür sorgen, dass Dein Besucher Dein Produkt auch kauft. Eine Überschrift sollte nicht nur Motivation sondern auch Bestätigung für die Aktion sein, die der Besucher tätigen soll. Schreibe sie so, dass der potenzielle Kunde den Wert erkennt, den ihm Dein Produkt, Dein Service bietet. Verwende, soweit möglich, auch die passenden Schlüsselwörter für die Suchmaschinen.
Ein Beispiel für eine Verbesserung der Umsätze durch eine Landing Page um mehr als das Doppelte zeigt uns ein Hersteller von Einlegesohlen, der die Überschrift griffig umformulierte. In dem Beispielbild war die zweite Überschrift eigentlich der schlechtere Deal für den Kunden, brachte jedoch deutlich mehr Erfolg beim Verkauf. Und das, obwohl das Angebot sogar teurer war als beim ersten Mal. Grund waren die scheinbar hohe Ersparnis (beim fixen Betrag von 40 EUR hätte man das erst ausrechnen müssen) und der zusätzliche Bonus des Gratis-Versands, obwohl es diesen auch schon bei dem ersten Angebot gab. Aber dort eben nicht in der Überschrift.
3. Platziere Wichtiges in der Mitte der Seite
Diese Empfehlung klingt erst einmal merkwürdig. Aber die Praxis hat gezeigt, dass viele Besucher bereits anfangen, in der Seite nach unten zu scrollen, bevor sie fertig geladen ist. Statt abzuwarten, was ganz oben kommt, ist es wahrscheinlicher, dass sie zuerst das sehen, was in der Mitte der Seite steht (im Fachjargon: „around the fold“, also die Stelle, die bei einer Tageszeitung die Falz markieren würde). Was man zuerst sieht, prägt den ersten Eindruck.
Der am meisten gesehene Bereich einer Landing Page befindet sich demnach in der Gegend um 550 Pixel gemessen vom oberen Seitenrand. Diesen Teil beachten 80% der Seitenbesucher. Bis etwa 750 Pixel nach unten kommen immerhin noch 75%. Was bei 1000 Pixel von oben aus gesehen liegt, erreichen nur noch 50%.
Um die Analogie der Tageszeitung noch einmal zu verwenden: Der „Fold“ ist bei der Zeitung die Falz. Alles was darunter steht, sieht man nicht, wenn die Zeitung am Kiosk auf dem Stapel liegt. Dies entspricht dem unteren Bildschirmrand, wenn man eine Website (oder eben Landing Page) lädt und am Bildschirm betrachtet. Darum spricht man auch im Webdesign von „Above the fold“ und „Below the fold“. Also dem Bereich einer Seite, den der Besucher sofort sieht, wenn er die Seite lädt (above, =darüber) und jenem, der erst durch Scrollen zu erreichen ist (below, =darunter).
4. Verwende eine deutliche Aufforderung zu handeln
Die Aufforderung zum Handeln nennt man im Fachjargon „Call to Action„. Diese Handlungsaufforderung ist mit das WICHTIGSTE, was Deine Landing Page enthalten muss.
WAS soll der Besucher tun, wenn er all das gelesen hat, was Du ihm anbietest? Er soll auf einen Button klicken. Ja. Aber warum? Begründe es durch eine klare Handlungsaufforderung, die ihm sagt, was er davon hat.
Statt „Hier klicken“ verwendest Du dafür Formulierungen wie „Spare JETZT 50%“ oder „Sichere Dir Deine Gratis-Beratung“ oder „Buche jetzt und erhalte 20% Rabatt„.
Und wie wir im vorigen Abschnitt erwähnt haben, ist dieser „Call to Action“ am besten etwa in der Bildmitte aufgehoben. ABER: Es genügt in der Regel nicht, den Call to Action nur ein einziges Mal auf der Seite unterzubringen. Meist musst Du den Besucher erst von Deinem Angebot überzeugen und den Button oder Link mehrmals anzeigen. In jedem Fall aber muss er leicht erkennbar und auffindbar sein. Wenn der Button eine knallige Farbe hat und groß genug ist, dass er sich von umliegenden Bildern und Text abhebt, dann kann ihn Dein Besucher auch leicht finden. Und klicken! Manchmal helfen auch Pfeile, um ihn noch deutlicher hervorzuheben. Wie im Beispielbild oben.
5. Gewinne Vertrauen mit Kundenmeinungen
Mit der bloßen Beschreibung der vielen Vorteile, die der (zukünftige) Kunde von Deinem Angebot hat, ist es meist noch nicht getan. Er braucht Vertrauen darin, dass auch stimmt, was Du da alles erzählst. Hierbei helfen am meisten ehrliche und echte Meinungen und Aussagen von Kunden, die das beworbene Produkt bereits haben. Heutzutage vertrauen die meisten Online-Käufer auf die Rezensionen und Bewertungen von anderen Kunden. Und wenn ein Produkt dabei gut abschneidet, wird es auch wahrscheinlicher gekauft.
Das musst Du Dir zunutze machen und kurze Aussagen Deiner bisherigen Kunden einsammeln. Natürlich musst Du sie vorher darum bitten, diese auch veröffentlichen zu dürfen. Wenn die Kunden mit Dir zufrieden waren, werden sie das in aller Regel auch gern tun.
Sieht nun also ein Besucher Deiner Landing Page, dass andere Kunden schon sehr zufrieden mit Dir waren, erzeugt das in ihm eine Portion Vertrauen in Dich, die ihn letztlich dazu veranlassen kann, Dein Angebot wahrzunehmen.
6. Sorge für Knappheit und Dringlichkeit
Diesen Aspekt hatten wir auch schon in dem oben erwähnten Blogbeitrag „Was ist eine Landing Page?“ angesprochen. Sicher, das klingt im ersten Moment sehr manipulativ. Aber so ticken wir Menschen eben: Wenn etwas knapp und schwer zu haben ist, wollen wir es eher, als wenn es leicht und jederzeit verfügbar ist. Darum sind auch die teuersten Dinge der Welt diejenigen, die am seltensten sind.
Das gleiche Prinzip gilt auch für Deine Landing Page. Wenn Dein Besucher das Gefühl hat, dass dieses Superangebot nicht mehr gilt, wenn er es nicht sofort wahrnimmt und er dann nicht mehr die Chance hat XY % zu sparen, dann wird er eher zugreifen, als wenn das Angebot auch in drei Wochen noch wahrnehmbar ist. Präsentiere also Dein Angebot nur für eine kurze Zeit und mache dies dem Besucher auch deutlich.
WICHTIG: Tu nicht nur so als ob! Wenn Du das Angebot verknappst, dann sorge auch dafür, dass das wirklich so ist. Es gibt technische Hilfsmittel, die Dich dabei unterstützen, dass ein Angebot nur einmalig angezeigt wird. Tust Du das nämlich nicht, machst Du Dich sehr schnell unglaubwürdig und schadest Dir mehr damit als Deine Landing Page Dir nützen kann.
7. Verwende leicht zu bedienende Formulare
Mit dem Call To Action ist in den meisten Fällen ein Anmeldungs- oder Bestellformular verbunden, das der Neukunde ausfüllen muss. Stelle sicher, dass dieses Formular SCHNELL und EINFACH auszufüllen ist. Frage nicht zu viele, und vor allem keine unnötigen Informationen ab, sondern nur das, was unmittelbar zum Abschluss des Geschäfts oder zur Anmeldung erforderlich ist.
Verwende Auswahllisten und klickbare Elemente so weit wie möglich, um die Menge an einzutippenden Informationen zu minimieren. Wenn Datums- oder Zahlenwerte einzugeben sind, darf der Kunde nicht damit genervt werden, dass er diese in einem bestimmten Format eintippen muss. Alles muss so leicht und intuitiv wie nur irgend möglich auszufüllen sein. Sonst reißt der hauchdünne Faden der Bereitschaft, Dein Angebot wahrzunehmen, womöglich urplötzlich ab, wenn der Besucher von einer dämlichen Fehlermeldung oder einem aufwendigen Formular „abgeturnt“ wird.
8. Formatiere ordentlich und optimiere für Mobildarstellung
Neben den inhaltlichen Dingen ist dies heutzutage der wichtigste Aspekt: Deine Landing Page muss auf Mobilgeräten optimal darstellbar sein. Es ist nun einmal so, dass mittlerweile über die Hälfte der Zugriffe auf Websites über Smartphones und Tablets getätigt werden. Und dieser Anteil wächst weiter. Diesem Umstand haben auch die Suchmaschinen Rechnung getragen, indem sie inzwischen eine Website zunächst danach bewerten, wie sie auf einem Mobilgerät aussieht. Erst mit zweiter Priorität folgt die Darstellung in der Desktop-Ansicht, wie Du sie auf Deinem PC oder Mac siehst. „Mobile first“ ist inzwischen ein Design-Prinzip. Also von Anfang an auf mobile Darstellung ausgerichtet; die Anzeige auf dem PC ist erst nachrangig.
Ein weiterer Aspekt ist die saubere und ordentliche Formatierung Deines Textes auf der Landing Page. Sorge dafür, dass es viel freie Flächen gibt und die Seite nicht mit Text überfrachtet ist. Das wirkt nicht nur einladender und augenfreundlicher, es ist auch übersichtlicher und leichter zu lesen und hält mit größerer Wahrscheinlichkeit Deinen Seitenbesucher bei der Stange.
Fasse Dich auf der Landing Page also kurz und komme schnell auf den Punkt.
9. Sorge für schnelle Ladezeiten
Ladezeiten und die sogenannte „Page Speed“ (Seitengeschwindigkeit) sind ja ein Steckenpferd von uns (siehe unsere Beiträge zum Thema „Optimierung der Website-Ladezeiten„). Darum überrascht es nicht, dass wir diese auch als enorm wichtig für den Erfolg einer Landing Page erachten. Wenn Dein Besucher erst mal „ewig“ warten muss, bevor die Seite fertig geladen ist, verliert er schnell die Lust und schließt sie womöglich wieder, ohne das Angebot überhaupt zu lesen. Das musst Du unbedingt verhindern und dafür sorgen, dass die Landing Page pfeilschnell lädt. Bei einer Ladezeit von über 4 Sekunden springen schon über 25% aller Besucher wieder ab, ohne sich die Seite anzusehen.
10. Verwende Videos, wenn möglich
Videos sind die Zukunft. Statt lange zu lesen, schauen sich Internetnutzer schon heute lieber ein Video an. Deshalb gewinnt dieses Medium in der Werbebranche immer mehr an Bedeutung. Auf der anderen Seite ermutigt ein Video den Besucher dazu, länger auf Deiner Seite zu verweilen, was zusätzlich wieder gut für Deine Relevanz bei den Suchmaschinen ist. Denn je länger die Leute eine Seite lesen, umso interessanter muss sie sein, und umso weiter vorn in einem Suchergebnis zeigen die Suchmaschinen sie an.
Du kannst Videos auf verschiedene Weisen einsetzen. Entweder, um Deinen Kunden in spe zu zeigen, wie man Dein Produkt verwendet, oder was es ihnen für Vorteile bietet, oder welche Variationen es davon gibt. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Eine Faustregel besagt, dass ein Video von etwa 30 Sekunden am ehesten angeklickt wird. Diese Zeit ist eigentlich fast jeder bereit zu investieren. Eher, als wenn er in der Vorschau schon sieht, dass das Video 5 Minuten oder noch länger ist. Wenn Du mit dem ersten Video die Aufmerksamkeit des Besuchers gefangen hast, kannst Du auf der Landing Page auch noch weitere Videos unterbringen, die dann auch etwas länger sein dürfen.
Eine Pauschalaussage ist hier allerdings nicht möglich. Zu sehr hängt die Effektivität eines Videos vom Thema und Produkt ab, das man damit darstellt. Damit musst Du dann ggf. experimentieren, um zu sehen, was gut ankommt.
Zusammenfassung unserer „10 Tipps für eine erfolgreiche Landing Page“
Behalte immer im Hinterkopf, dass Deine Seitenbesucher wenig Zeit und Geduld haben. Sorge dafür, dass die Seite schnell und vor allem auf Mobilgeräten gut lädt. Errege schnell die Aufmerksamkeit Deiner Besucher und fessle sie. Komme ohne zu viel Gerede zur Sache. Mache deutlich, wie sie Dein Angebot wahrnehmen sollen, und leite sie gezielt zu dieser Entscheidung durch
Informieren –> Interesse wecken –> Vertrauen aufbauen –> Verknappung/Dringlichkeit erzeugen.
Wenn Du diese 10 Tipps für eine erfolgreiche Landing Page umsetzt, wird sich deren Effektivität mit Sicherheit verbessern. Wenn Du nicht sicher bist, welche Deiner Ideen besser funktioniert, kannst Du auch zwei verschiedene Versionen einer Landing Page erstellen und analysieren, welche von beiden bessere Abschlussraten und damit mehr Erfolg bringt. Dieses Vorgehen nennt man A/B-Test, in dem ein Teil der Besucher eine Version A und ein anderer Teil die Version B der Landing Page sieht. Nach einer gewissen Anzahl von Zugriffen analysiert man, welche Variante länger gelesen wurde und mehr Klicks auf den „Call to Action“ gebracht hat. Diese verwendet man weiter, die andere verwirft man dann.
Natürlich sind diese 10 Tipps jetzt keine Garantie für einen reißenden Absatz Deines Produktes. Hinzu kommen noch Faktoren wie die Auffindbarkeit Deiner Landing Page in den Suchmaschinen und allgemein die Nachfrage nach Deinem Angebot. Aber verglichen mit einer Landing Page, die keine oder nur wenige dieser Punkte beachtet, mit einer, die alles berücksichtigt, wird sich ein größerer Erfolg auf jeden Fall einstellen.